Riesenerfolg für den SvSE auf der Deutschen Meisterschaft

Fünfzig Jahre Olympiazentrum Kiel und eine Internationale Deutsche Jugendmeisterschaft der 10 Jugendbootsklassen ließen erahnen, dass auf der Kieler Förde ein Event der Superlative stattfinden wird.

Es war das zweite Segelgroßereignis vor Kiel-Schilksee in diesem Jahr. Über 300 ehrenamtliche Helfer auf 7 Wettkampfbanen sorgten für einen reibungslosen Regattabetrieb unter optimalen Bedingungen. Der SvSE war mit drei Booten in zwei Klassen vertreten. In der Vorolympischen Klasse der 420er traten Sophie und Amelie Grave an. Amelie Grave war zu diesem Zeitpunkt noch amtierende Deutsche Meisterin im Teeny. Mit einem 33 Platz zeigten sie, dass sie auch in dieser Klasse Fuß gefasst haben.

Die leistungsstärkste Klasse im Segelverein Speichersee Emsland sind zurzeit aber die Teenys, dem Vorboot der 420er-Klasse. Der Vereinstrainer der Zweihandklasse im SvSE ist gleichzeitig der niedersächsische Landestrainer der Teenys und hatte den Landeskader schon am Montag zum Vortraining eingeladen. Mit Jona Lotta Hahn und Svea van Raden war es ihm möglich ein Favoriten-Team aufzubauen. Die gesamte Saison ließen die Beiden bei der ein oder anderen Regatta schon einmal ihr Potenzial aufblitzen. Auf der Deutschen Meisterschaft gelang ihnen dann die Punktlandung. Schon am Donnerstag, beim Practice Race der Klassenvereinigung zeigten Jona und Svea, dass sie in diesem Jahr den Anspruch auf den Titel erheben.

Die vier Tage Vorbereitung auf dem Ostseerevier zeigten schon am Freitag beim Start in die Wettfahrten, dass es gut investierte Zeit war. Mit den Ergebnissen 1, 4, 1 setzten sie sich sofort an die Spitze des Feldes und übernahmen das gelbe Trikot des führenden Teams. Am Samstag änderten sich die Wetter- und Wellenbedingungen auf der Kieler Förde und nach nicht ganz so gelungen Starts musste sich das Team wieder nach vorne arbeiten.

Kiel ist für seine sehr langen Bahnen bekannt und das gibt den Seglern die Möglichkeit durch sauberes, konzentriertes Segeln noch Plätze gut zu machen. Mit den Plätzen 6, 3, 3 hielten sie aber ihren Platz in der Wertung und durften am Sonntag wieder mit dem gelben Trikot starten. Mit zwei Tagessiegen und einen dritten Platz bauten sie sich einen komfortablen Vorsprung auf. Somit war klar, dass sie auch am Montag im gelben Trikot starten werden. Ein Wehrmutstropfen war eine Prozentstrafe von 5 % für einen falschen Schäkel am Boot, der bei der Vermessung nicht aufgefallen war.

Besonders bedauerlich da Siebo Willms nicht nur als Landestrainer vor Ort war, sondern auch im Technischen Komitee der Wettfahrtleitung der 420er und Teenys war. Verständlicherweise durfte er aber die Boote des Niedersachsen Kader nicht vermessen. Am Montag motivierte der Landestrainer das Team heute alles Safe zu machen und nochmal alles zu geben. Mit einem 2. und einem hervorragenden 1. Platz bauten Hahn und van Raden ihren Vorsprung weiter aus. Bei dem Platz 6 in der 3. Wettfahrt merkte man ihnen an, dass jetzt die Anspannung von ihnen gefallen war. Der Punktevorsprung betrug jetzt über 15 Punkte und man konnte dem letzten Wettfahrtag mit nur zwei Wettfahrten gelassen entgegensehen.

In der Nacht hatte sich die Wetterlage nochmals geändert und der Dienstag startete nicht mit der Flagge Delta, dem Signal zum Auslaufen, sondern mit AP der Flagge für Startverschiebung. Auch wurden die Bahnen getauscht von Juliet nach India. Also nicht mehr bis hinter dem Leuchtturm, sondern mehr ich der Bucht vor Schilksee. Man wollte den Anfahrtsweg so kurz wie möglich halten, denn zur Bahn Juliet mussten die Boote eine halbe Stunde mit den Trainerbooten geschleppt werden. Da die Windrichtung sehr variabel war, konnte keine Bahn ausgelegt werden und die logische Konsequenz war, das AP über Alpha gesetzt wurde. Heute keine Wettfahrt mehr. Jona und Svea waren nicht wirklich enttäuscht, obwohl sie doch noch gerne rausgefahren wären.

Es fühlt sich doch noch anders an, wenn man in der letzten Wettfahrt als Deutscher Meister über die Ziellinie fährt oder man an Land sitzt und es abwartet. Für Karl Meyer und Mette Hajen war es die erste Deutsche Meisterschaft und sie ersegelten einen großartigen 21 Platz. Insgesamt kann der SvSE sehr zufrieden sein mit der Entwicklung in den Zweihandklassen im Jugendbereich.

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